Der Jüdische Friedhof an der Gerichtstraße
(Nutzung 1884 - 1974)

Diese interaktive begehbare 3D Anwendung ermöglicht einen virtuellen Besuch auf dem Jüdischen Friedhof in Steinfurt-Burgsteinfurt. bitte klicken Sie hier, um den virtuellen Besuch zu starten!

SO BEWEGEN SIE SICH IM VIRTUELLEN RAUM:
BEWEGUNG : Pfeiltasten der Tastatur für Vorwärts-, Rückwärts- und Seitwärtsbewegungen.
DREHUNG : Rechte Maustaste gedrückt halten und je nach gewünschter Richtung die Maus entsprechend bewegen.

Der Friedhof
Nachdem abzusehen war, dass der alte jüdische Friedhof im Bagno aus Kapazitätsgründen für Bestattungen nicht mehr zur Verfügung stehen würde, erwarb die jüdische Gemeinde am 29.04.1884 das Grundstück an der Hohenzollernstraße, der heutigen Gerichtstraße. Hier entstand der neue jüdische Friedhof. Der Friedhof ist nach Norden durch ein Eisentor zwischen Backsteinpfeilern erschlossen. Zwecks Anlage dieses Tores erwarb die jüdische Gemeinde 1888 das vor ihrem Friedhof gelegene Grundstück.

Der jüd. Friedhof an der Gerichtstraße stellt - wie auch der jüdische Friedhof in Steinfurt-Borghorst - einen zentralen Ort jüdischer Geschichte der Stadt Steinfurt dar, die es zu erhalten und zu schützen gilt. Der Friedhof, mit seiner Größe von 1.774 m², wurde am 31.08.1987 in die Denkmalliste der Kreisstadt Steinfurt eingetragen.

Die Trauerhalle
Am 08.Oktober 1918 fiel kurz vor Kriegsende der neunzehnjährige Otto Wertheim in den Kämpfen bei Somme-Py in Frankreich. Um das Andenken an ihn zu wahren, ließ die Familie Wertheim auf dem jüdischen Friedhof eine Trauerhalle (historische Aufnahme des Innenraums rechts im Bild) erbauen.
1961 wurde das baufällige, aufgrund von Gewaltakten der Hitler-Jugend sowie Bombenangriffen stark beschädigte Gebäude, mit Zustimmung jüdischer Gremien abgerissen. Ein Gedenkstein ist an gleicher Stelle - in liebevoller Erinnerung an Otto Wertheim - errichtet worden.
Nachfolgend sehen Sie eine virtuelle Darstellung der historischen Verortung der Trauerhalle auf dem Friedhof.

Die Grabstätten
Ein Mittelweg führt zu den Grabstätten. In Reihen eingebettet, sind hier links und rechts des Weges 102 Grabsteine erhalten. Die erste Beisetzung hat im Dezember 1884 stattgefunden, die letzte Bestattung erfolgte am 28.Dezember 1974.

Der Besuch
Der Friedhof ist derzeit verschlossen, sodass eine Besichtigung nur nach Terminabsprache möglich ist. Es gibt jedoch Überlegungen, den Friedhof dauerhaft zu öffnen. Im Vorfeld sind Maßnahmen an verschiedenen Grabsteinen erforderlich und geplant, um eine Öffnung des Friedhofs realisieren zu können.

Im virtuellen Raum sind darüber hinaus die einzelnen Grabsteine derzeit symbolisch dargestellt. Wenn wir an dieser Stelle Ihr Interesse geweckt haben und Sie tiefer in die Geschichte des Jüdischen Friedhofs eintauchen möchten, fühlen Sie sich herzlich eingeladen, einen Besuchstermin mit uns zu vereinbaren.